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“Bauernhof als Lebensaufgabe”
Mein Mann und ich führen unseren Hof auf ökologische Art und Weise – aus Verantwortung  für die Natur und weil wir gesunde Lebensmittel produzieren wollen.
Jahrhunderte lang haben die Bauern ihre Felder doch auch ohne Chemie bewirtschaftet! Wir haben bereits 1973 auf natürlichen Landbau umgestellt, von fast allen belächelt…
Jeden Samstag stehen wir auf dem Bauernmarkt in der Kreisstadt, verkaufen unser Gemüse und unser Brot – wir schroten und backen selbst -, Frischkäse und Wurst. Freitags ist bei uns Hofverkauf, da öffnen wir unseren eigenen kleinen Laden. Bei uns ist der Kunde nicht König, sondern Partner: Er soll sich auf uns verlassen können. Das einzige, was nur ärgert – manche Kunden verwechseln den kontrollierten Anbau immer noch mit dem organisch-biologischen. Dabei ist der kontrollierte Anbau doch auch nur eine Form der konventionellen Chemie-Landwirtschaft!
Sicher, manchmal wäre es leichter gewesen, den Hof aufzugeben, doch das waren immer nur Augenblicke, in denen ich so gedacht habe. Aber 17 Jahre lang habe ich nicht in Urlaub fahren können, kein freies Wochenende gehabt! Wie denn auch – bei 50 Kühen, einem Halben Dutzend Schweinen und 50 Stück Jungvieh?
Der Hof sichert unsere Existenz, und der biologische Landbau garantiert uns Freiheit und Unabhängigkeit. Einen Hof zu haben ist eine Lebensaufgabe – und ich bin froh und stolz, dass unsere Kinder das ähnliche sehen: Alle drei haben eine Ausbildung in der Landwirtschaft gemacht.
Der Älteste lebt mit seiner Familie bei uns. In nächster Zeit wollen mein Mann und ich ihm den Hof  übergeben, uns selbst allerdings mit der Direktvermarktung noch ein wenig Selbständigkeit bewahren. Besonders schön finde ich es, dass unsere Schwiegertochter damit einverstanden ist, auf einem Bauernhof zu leben und zu arbeiten. Das rechne ich ihr hoch an, denn es braucht eine große Liebe zur Natur, viel Idealismus und Engagement, heutzutage in der Landwirtschaft sein Geld verdienen zu wollen.